30.08.2024

Die eigenen vier Wände werden immer smarter

Jeder zweite Haushalt nutzt Smart-Home-Technik. Das Interesse an KI-gesteuerten Funktionen, aber auch die Angst vor Überwachung nehmen zu.

Bild: ArGe Medien im ZVEH

Im Wohnzimmer dreht der Staubsauger-Roboter seine Runden, im Garten trimmt der smarte Rasenmäher das Gras, die Heizkörper laufen über ein intelligentes Thermostat: Fast jeder zweite Haushalt (46 %) ist derzeit smart. Das ergab eine repräsentative Befragung, die anlässlich der nächste Woche beginnenden IFA im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom e. V. durchgeführt wurde. 2022 nutzten bereits 43 Prozent der Befragten Smart-Home-Anwendungen, 2020 waren es 37 Prozent; 2018 erst 26 Prozent. Zunehmend offen gegenüber Smart-Home-Technologien zeigen sich dabei Senior/-innen: Schon 30 Prozent der 65- bis 74-Jährigen nutzen mindestens eine solche Anwendung. Bei den über 75-Jährigen sind es allerdings erst sechs Prozent.

Smarte Technologien werden immer beliebter
Die Befragung zeigt auch: Künstliche Intelligenz (KI) wird in Privathaushalten stark an Bedeutung gewinnen: 80 Prozent aller Deutschen zeigen sich perspektivisch offen für KI-gesteuerte Smart-Home-Tools. Das Gros der Befragten (70 %) kann sich die Nutzung von KI bei der Heizungssteuerung vorstellen. Eine KI, die vorausschauend Schäden an der Haustechnik erkennt und eine Wartung veranlassen kann, würden 51 Prozent nutzen. Eine KI-Steuerung von Beleuchtung (66 %), Alarmanlage (51 %) oder von Saug- und Wischrobotern (36 %) ist ebenfalls für viele Menschen vorstellbar.

Mit Blick auf die aktuelle Verbreitung von Smart-Home-Technologien stehen smarte Lampen und Leuchten an der Spitze. Diese sind bereits in 41 Prozent der Haushalte im Einsatz (2022: 36 %). Danach folgen mit 36 Prozent smarte Heizkörperthermostate, die vor zwei Jahren noch von 25 Prozent der Deutschen genutzt wurden. Smarte Steckdosen liegen mit 31 Prozent auf Platz drei (2022: 21 %). Das Themenfeld Energie & Klima führt damit das Ranking an.

Durchschnittlich sieben smarte Anwendungen
Eine smarte Video-Überwachung (21 Prozent) sowie smarte Alarmanlagen (18 Prozent) sind jeweils bei rund einem Fünftel im Einsatz (2022: smarte Video-Überwachung = 25 %; 2022: smarte Alarmanlagen = 24 %). Im Schnitt haben Nutzer/-innen von Smart-Home-Technologien zuhause sieben entsprechende Geräte oder Anwendungen im Einsatz. Dabei sagen zwei Drittel (69 %): „Ich will nie wieder in einem Zuhause ohne Smart-Home-Anwendungen leben.“

An Bedeutung gewinnt im Smart Home auch die Sprachsteuerung. Bereits 65 Prozent bedienen ihre Geräte und Anwendungen per Sprachbefehl, vor zwei Jahren waren es noch 55 Prozent. In der Regel wird hierfür ein stationärer Sprachassistent wie zum Beispiel Alexa, Siri oder Google Home verwendet, wobei mobile Sprachassistenten über das Smartphone oder die Smartwatch ebenfalls eine große Rolle spielen. Fast alle Nutzer/-innen von Smart-Home-Tools (90 %) steuern ihre Geräte aber auch per Smartphone-App, 44 Prozent per Tablet und 28 Prozent über ein smartes Display. 14 Prozent verwenden eine Fernbedienung.

Altersgerechtes Wohnen mithilfe von Smart Home
Wer sein Zuhause technologisch aufrüstet, dem geht es meist um mehr Komfort und Lebensqualität (78 %), das Energiesparen (69 %) sowie Sicherheit in Haus oder Wohnung (69 %). Von den Älteren ab 65 Jahren sagt aber auch mehr als ein Drittel (37 %), dass sie sich für Smart-Home-Anwendungen entschieden haben, um länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können.

Angst vor Angriffen aufs Smart Home
Mit dem vermehrten Einsatz von Smart-Home-Technologien wächst jedoch auch die Angst davor, dass diese Technologien ein Risiko darstellen könnten. 55 Prozent – und damit mehr als die Hälfte – haben Sorge, dass sie über Smart-Home-Anwendungen überwacht werden. Hier könnten beispielsweise das IT-Sicherheitskennzeichen des BSI und das TÜV-Siegel „Cyber Security Certified“ eine gute Orientierung liefern. Gleichwohl sind solche Labels noch nicht ausreichend bekannt: 96 Prozent der Smart-Home-Nutzer/-innen wünschen sich ein unabhängiges Siegel oder Zertifikat, um eine hohe Sicherheit vor Hacker-Angriffen zu garantieren – und 87 Prozent ein entsprechendes Label, das einen hohen Datenschutz garantiert.

Dabei, die Sicherheit zu erhöhen, hilft auch der E-CHECK IT. Indem im Rahmen des Prüfverfahrens IT-Sicherheitseinrichtungen regelmäßig einer intensiven Prüfung unterzogen werden, lässt sich sicherstellen, dass sensible Daten vor unautorisierten Zugriffen geschützt sind und IT-Systeme den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.

Quelle: Bitkom e. V. / ZVEH