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27.05.2022

Pilotprojekt: Alarmierung wird digital

Bericht in der DHZ Deutsche Handwerks Zeitung - Ausgabe 10 vom 27. Mai 2022

Quelle: DHZ Ausgabe 10 vom 27. Mai 2022

Neues Fortbildungsangebot der in-Akademie qualifiziert Handwerker vor Ort für die elektrotechnische Umrüstung von Sirenenanlagen

In Bayern soll die Alarmierung der Rettungsdienste und Einsatzkräfte künftig digital erfolgen. Wie diese Umstellung auf das sogenannte BOS-Digitalfunknetz (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) reibungslos funktionieren kann, wurde im Leitstellenbereich Bayreuth/Kulmbach in einem Pilotprojekt erarbeitet. Wichtiger Partner innerhalb des Projekts: die Innungen für Elektro- und Informationstechniken In Oberfranken mit ihrer in-Akademie, die für die Handwerksbetriebe ein bundesweit bislang einmaliges Schulungskonzept entwickelt hat. „Schließlich sind es unsere Kollegen vor Ort, die die Sirenenanlagen auf den modernen und digitalen TETRA-Funk (Terrestrial Trunked Radio) umstellen müssen“, sagt der Obermeister der E-Innung Bayreuth, Bernd Zeilmann.

 

Bayernweit existieren rund 10.700 Sirenen für den Brand- und Katastrophenschutz. Ein Großteil dieser Sirenen wird derzeit noch über die in die Jahre gekommene, analoge 4m-Technik angesteuert. Dies soll sich künftig ändern, so dass die Alarmierung von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und sonstigen Hilfsorganisationen digital erfolgen kann. Voraussetzung dafür ist eine Ertüchtigung der Sirenenstandorte durch den Einbau und die Verkabelung von sogenannten TETRA-Sirenen-Controllern.

Die Integrierte Leitstelle ILS Bayreuth/Kulmbach ist umgerüstet und kann den Rettungsdienst seit Mitte vergangenen Jahres via TETRA-Pager alarmieren. Nun müssen die Sirenen umgestellt werden, um die flächendeckende Nutzung der neuen Alarmierungstechnik durch Feuerwehren und in der Notfallrettung und im Katastrophenschutz beteiligten Hilfsorganisationen zu ermöglichen. Insgesamt müssen 368 Sirenenstandorte digitalisiert werden. „Geplant ist eine zeitnahe Komplettumrüstung all dieser Standorte bis Mitte 2023, da es sehr kostenintensiv ist, parallel zwei Funknetze – analog und digital – zu betreiben“, sagt Projektkoordinator Thomas Müllinger von der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach (ILS).

Wertschöpfung in der Region, für die Region

In einem Gemeinschaftsprojekt haben die oberfränkischen Elektroinnungen aus Bayreuth, Coburg, Hof und Kulmbach-Kronach daher eine Zertifizierungsmaßnahme als Fachkundenachweis entwickelt. „Um diese Fortbildung auf die Beine zu stellen, haben wir Handwerker schnell und unkompliziert gehandelt“, so Bernd Zeilmann, Obermeister der Innung für Elektro- und Informationstechnik Bayreuth. Denn: „Sind genügend Fachkräfte aus unseren Betrieben qualifiziert, eröffnet dies den Kommunen den direkten Weg zum regionalen Ansprechpartner, der sich auch vor Ort am besten mit den Gegebenheiten auskennt. Die Wertschöpfung bleibt also beim regionalen Handwerk und in der Region.“

Für die Fortbildung „TETRA Sirenen Controller TSC3.2 fachgerecht installieren“ sind bei der in-Akademie in diesem Jahr noch zwei Online-Termine vorgesehen, am 3. Juni und am 11. November, jeweils um 10 Uhr. Teilnehmende aus Mitgliedsbetrieben der Elektroinnungen erhalten hierfür einen preislichen Nachlass. Die Seminare beinhalten einen produktbezogenen und einen technischen Fachteil sowie Grundlagen der Alarmierungstechnik. Die Dozenten stammen aus der Elektroinnung, vom Sirenenhersteller und der ILS.

Weitere Informationen und Anmeldung zu dieser und weitere Qualifizierungsmaßnahmen unter www.in-akademie.de .

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